Wer das erste Mal im Winter nach Niigata, der Koizüchter Hochburg Nordjapans, kommt, ist von den Schneemassen überwältigt! Selbst in Österreich und der Schweiz sehr ich selten so viel Schnee, wie in der Präfektur Niigata, etwa 300 km nördlich von Tokio, jedoch nicht am „warmen“ Pazifik, sondern an der kalten Westseite Japans gelegen. Als Resultat des schönen Schnees war auch erst einmal der Flughafen geschlossen und es blieb nur der Zug zur Anreise.

Da der Zug mit rund 320 km/h fährt, ist er auch nicht viel langsamer als der Flieger! Ein Gebirgszug in der Mitte Japans trennt das Klima des Pazifiks von der Seite an der Japansee in Richtung Russland/China bzw. Korea. Die meisten Koizüchter leben in den Bergen rund um den Ort Ojiya und haben ehemalige Reisterrassen in Koiteiche umfunktioniert. Die Anzahl der Teiche ist auf Google-Maps aus der Luft schön zu erahnen. Ein einziger Koizüchter kann bis zu 900 Teichen besitzen! Ohne Allradfahrzeug ist die Fahrt in die Berge unmöglich oder zumindest sehr anspruchsvoll. Immerzu trifft man bei der Fahrt auf Schneefräsen, die für freie Fahrt auf den Straßen sorgen, dafür aber die Vorgärten und überhaupt alles neben der Straße unter meterhohem Schnee begraben.

Im Prinzip liegen dann die Häuser der meisten Koizüchter entlang einer Straße und sind somit leicht zu finden. Nur einige ganz große sind nach dem letzten großen Erdbeben in die Ebene gezogen. Noch heute sieht man am Wasserstand im Verhältnis zur Bassinrand, wie schief einige Gebäude durch die Erdbeben liegen. Die Namen der Koizüchter oder der Koifarm steht meistens in großen Plakaten draußen an ihren Hallen, in denen die Koi überwintern.

Nur im Süden Japans (z. B. Ogata Koi Farm) können Koi in Außenanlagen über Winter gehalten werden. Im Norden ist dies unmöglich! In den Koi-Hallen geht es zu wie auf dem Fischmarkt: Japaner und Nicht-Japaner rennen alle durcheinander, hantieren mit Fangnetzen und den großen blauen Wannen, in denen das fischige Gold schwimmt. Ein Belgier kauft mal eben 5000 Koi, den Gesamtbestand aus einem Bassin. Es wird noch kurz der Preis nachverhandelt – und weiter geht es. Wow – ich bin beeindruckt.

Mein englischer Freund, der schon Fast-Japaner ist, nimmt mich zur Seite und zeigt mir eine weitere Halle, zu der der Zutritt verboten ist. Hier schwimmen die richtig wertvollen Koi, die weiterhin für die Zucht verwendet werden. Diese Koi übertreffen so ziemlich alles, was ich vorher an Koi gesehen hatte. Mein Freund bekommt sogar für mich die Erlaubnis, Unterwasserbilder dieser Tiere zu machen. Natürlich nur nach ausgiebiger Desinfektion meiner Person und der Kamera. Aber ich lasse es geduldig über mich ergehen. Wer will schon den Gegenwert eines Formel 1 Rennstalls wegen irgendwelcher pathogenen Bakterien ausrotten?

© 13.03.2018
Heiko Blessin
Heiko Blessin
Dipl.-Biologe

Tauchen, Fotografie, Aquaristik, Haie, Motorrad

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