JBL Workshop 2007 Philippinen

JBL Workshop 2007 Philippinen

Forschungsaufgaben und Ergebnisse

Wasseranalysen-Meerwasser: Es wurden Wasserproben an der Wasseroberfläche über dem Riff, in 5, 10, 20 und 30 Metern Tiefe entnommen und direkt nach Rückkehr ins Ressort ausgewertet. Für die Wasseranalysen standen JBL Wassertests und ein WTW Multitestgerät 340i zur Verfügung. Für Wasserproben, die unter Wasser genommen wurden, hat sich folgende Vorgehensweise bewährt: Probenflasche an der Wasseroberfläche füllen. In der entsprechenden Tiefe wird die Flasche geöffnet und auf den Kopf gestellt. Taucher lassen dann aus ihrem Reserveautomat (Oktopus) Luft in die Flasche gefüllt. Die einströmende Luft verdrängt das Wasser in der Flasche und nun kann die Flasche richtig herum gedreht werden und das Wasser aus der entsprechenden Tiefe fließt hinein. Alternativ haben sich auch Fischtransportbeutel als sehr praktisch herausgestellt. Zusammengefaltet nehmen sie kaum Platz weg und können in der Tiefe einfach durch hin- und herziehen gefüllt werden. Alle Behälter müssen vor dem Tauchgang beschriftet werden, damit später die Zuordnung sichergestellt ist.

Ergebnisse

Gemittelte Ergebnisse Tiefe 0m 3 m 10 m 20 m 30 m
Datum Jun 07        
Uhrzeit 10:00 a.m. 10:10 a.m. 10:15 a.m. 10:20 a.m. 10:30 a.m.
Temperatur in °C 29 29 26 25 24
Salzgehalt in Promille 1,023 1,023 1,022 1,022 1,022
KH 7 7 7 7 7
pH (elektr./JBL) 8,35/8,2 8,29/8,2 8,30/8,2 8,25/8,2 8,22/8,2
Calcium in mg/l 400 400 400 410 420
Magnesium in mg/l 1500 1500 1500 1700 1800
Nitrat in mg/l 0 0 0 0 0
Phosphat in mg/l 0 0 0 0 0
Leitwert in mS/cm 49,3 49,2 49,5 49,6 49,7
Sauerstoff in mg/l (elektr./JBL) 5,0/5,0 5,2/6,0 5,2/5,0 5,0/5,0 5,0/4,5

Zonierungsversuch

Jede Gruppe notierte alle sessilen (sesshaften) Tiere entlang einer gedachten Linie vom Ufer bis zum Riffboden. Durch eine solche Zonierung entsteht ein Querschnitt durch das Riff und die angrenzenden Biotope. Sie gibt Aufschluss über die anzutreffenden Tiere und kann mit anderen Zonierungen abgeglichen werden. Zonierungen wurden auch schon beim ersten JBL Workshop Rotes Meer und auf den Malediven durchgeführt.

Künstliches Riff

Aus Blähbetonsteinen wurden zwei künstliche Riffe von den Teilnehmern unter Wasser gebaut. Das erste Riff befand sich in einer „Schnorcheltiefe“ von nur etwa 3 m. Das zweite Riff wurde von den Tauchern in 10,8 m Tiefe auf Sandgrund in fünf Metern Entfernung zum natürlichen Riff gebaut. Direkt nach Errichtung des Riffes wurde die Besiedelung durch Fische und deren Verhalten beobachtet. Zudem konnte die Besiedelung des „Schnorchelriffs“ mit dem des „Taucherriffs“ verglichen werden. Prof. Dr. Ellen Thaler leitete dieses Projekt und beobachtete persönlich das Schnorchelriff.

Beobachtungen

Beide Kunstriffe wurden am 23.06.07 erbaut. Der Bau des „Schnorchelriffs“ in einer Tiefe von 3 m wurde um 11:15 Uhr abgeschlossen und schon um 12:00 Uhr erschienen die ersten Bewohner.

  • Abudefduf sp. 2 – 3 Individuen
  • Diverse Lippfische schwimmen rein und raus. Thalassoma lunare adult und juvenil, 3 – 5 Individuen. Thalassoma sp. Und Halichoeres hortulanus juv, 1 Individuum.
  • Vorsichtige Annäherung eines Saphirriffbarsches (Chrysiptera cyanea).
  • Juvenile Süßlippe (Plectorhynchus lineatus) zieht ganz unten ein.
  • 1 Pomacentrus sp (schwarz/grau) ist zu beobachten

24./25.06.07

  • 9:00 Uhr: Pomacentrus wohnt unten und putzt andere Fische!
  • Abudefduf Anzahl ist auf 8 Individuen gestiegen
  • 1 Apogon hat sich hinzugesellt.
  • Sonstige Besiedelung wie am Vortag

25.06.07

  • 10:30 Uhr: 3 Dascyllus trimaculatus laichen auf dem obersten Stein ab. Alle anderen Fische werden vertrieben. (11:00 Uhr)
  • 15:30 Uhr: Sogar die junge Süßlippe weicht weit aus.
  • 20:00 Uhr mit UW-Lampe: Süßlippe, Apogon und Abudefduf dürfen über Nacht wieder in die Steine!

26.06.07

  • Unverändert zum Vortag. Männlicher Dascyllus bewacht den Laich. Alle anderen Fische halten Distanz.

27.06.07

  • Dascyllus Männchen bewacht nach wie vor den Laich.
  • Mittig im Kunstriff halten sich 2-3 Abudefduf auf, die ständig vertrieben werden, aber wieder zurückkehren.
  • Der Apogon hat aufgegeben und ist ausgezogen.
  • Thalassoma gehen aus und ein (4-6 Individuen).
  • 2-3 Saphirbarsche sind fest ganz unten eingezogen.
  • Eine zweite Süßlippe hat sich zur ersten ganz unten gesellt.
  • Der schwarz/graue Pomacentrus ist verschwunden.

Beobachtungen am künstlichen Taucherriff in 10 m Tiefe

  • Erste Besiedelung etwa 3 Stunden nach Bau des Riffes.
  • Wie beim Schnorchelriff war auch hier ein Dascyllus der erste Bewohner.
  • In den weiteren Stunden des Tages kamen eine Süßlippe und einige Abudefduf hinzu.
  • Auch nachts konnten keine weiteren Bewohner entdeckt werden.
  • Nach 3 Tagen hatte die Besiedelung sich nicht verändert.

Beobachtungen am künstlichen „Reifenriff“

  • Dieses Riff wurde vor 7 Jahren erbaut. Mehrere Reifen wurden miteinander verbunden und in etwa 18 m Tiefe über Sandboden versenkt. Die Reifen waren inzwischen so stark mit Wirbellosen bewachsen, dass nur noch die Reifenform zu erahnen war. Die Fischdichte im Bereich der Reifen war deutlich höher als am natürlichen Riffabfall in der Nähe. Die Reifen boten größere Höhlen und Unterstände als der Riffhang und daher fanden sich dort mehr Großfische. Nur kleine Wirbellose wie Nacktschnecken und Krebstiere konnten im natürlich gewachsenen Riff häufiger gefunden werden.
  • Es bleibt abzuwarten, ob „unser“ Kunstriff aus Steinen ebenso oder sogar besser/schneller von Wirbellosen besiedelt wird, als Altreifen. Die raue Oberfläche der Steine müsste eine Besiedlung von Wirbellosen eigentlich gegenüber der glatten Gummistruktur erleichtern. Wir werden durch die Tauchlehrer im Atlantis in jedes Jahr einen kurzen Zwischenbericht erhalten.

Unterwasser-Fütterungsversuche

Alle Teilnehmer nahmen eine Futterdose (JBL MariPearls) zum Schnorcheln oder Tauchen mit. Die Teilnehmer beobachteten, welche Fischarten die JBL MariPearls fraßen und welche nicht. Die Ergebnisse wurden direkt im Wasser auf Schreibtafeln notiert. Unbekannte Fische wurden mit besonderen Merkmalen notiert und anschließend unter fachkundiger Anleitung und mit Hilfe von Literatur bestimmt.
Ergebnistabelle als Download (PDF -48KB)

UV-Messungen

Mit einem UV Messgerät (PCE-UV 34) wurde die UV-Gesamtstrahlung an verschiedenen Standorten an Land gemessen. Das Messgerät misst sowohl UV-A als auch UV-B. Durch die Vorschaltung eines Fotofilters (Hama UV-A 390) konnte die UV-A Strahlung eliminiert werden und so die verbleibende UV-B Strahlung abgelesen werden. Ziel war die Quantifizierung von UV-Strahlung nahe am Äquator, um Terrarienfreunden genaue Informationen zur artgerechten Haltung ihrer Tiere zu verschaffen.

UV-A und UV-B zusammen: 0,83 – 0,84 mW (leicht bewölkt)
UV-A und UV-B im Schatten zusammen: 0,036 mW
UV-A durch UV-A Filter entfernt, verbleibender UV-B Anteil: 0,025 mW (= 69 %)
Daraus resultierender UV-A Anteil: 0,036 – 0,025 = 0,011 mW (= 31 %)
UV-A und UV-B zusammen im Regenwald: 0,104 mW
Mit UV-A Filter vorgehalten. Resultierender UV-B Wert: 0,060 mW (= 58 %)
Daraus resultierender UV-A Anteil: 0,044 mW (= 42 %)

In Deutschland (Neuhofen/Pfalz) gemessener UV-Gesamtwert bei bewölktem Himmel:
1,26 mW.
Mit UV-A Filter gemessen: 0,48 mW (= UV-B Anteil. Entspricht 38 %)
Resultierender UV-A Wert: 0,78 mW (= 62 %).

Regenwald / Süßwasser

Zwei Ausflüge führten in den Regenwald der Insel Negros. An kleineren Flüssen und Seen wurden Wasseranalysen durchgeführt, Fische gefangen und Temperatur sowie Luftfeuchtigkeitsmessungen durchgeführt.

Ergebnisse Süßwasser

Datum 25.06.2007
Uhrzeit 11:45
Temperatur in °C 25 °C
GH 4
KH 2
pH (elektr./JBL) 7,5
Nitrat in mg/l 0
Phosphat in mg/l 0

Ergebnisse Wasserfall (Cassaroro)

Datum 26.06.2007
Uhrzeit 10:50
Temperatur in °C m Wasserfall: 24,5;
ruhige Zone dahinter: 25,5 °C
GH in ° dGH 3
KH in ° dKH 0
pH (elektr./JBL) 5,5/< 6,0
Nitrat in mg/l 0
Phosphat in mg/l 0
Leitfähigkeit in µS/cm 162
Luftfeuchtigkeit in % (relat. Feuchte) 74
Lufttemperatur in °C 31

Verhaltensbeobachtungen an Putzerstationen unter Wasser

  • Labroides dimidiatus (Putzerlippfisch): Eine „Putzerstunde“ dauerte im Schnitt fünf Minuten.
  • Es konnte nicht beobachtet werden, dass der Wirtsfisch dem Putzer durch Zeichen zu verstehen gibt, dass er das Putzen beenden möchte. Er schwimmt einfach weg.
  • Die Fische suchen nicht nach Putzerfischen, sondern suchen ganz gezielt die ihnen scheinbar bekannten Putzerstationen auf.
  • Ist die Putzerstation gerade besetzt, schwimmen sie entweder weiter oder warten im Umkreis, bis ein Putzer frei wird.

Aber der Ansatz des ökologischen Denkens ist für dieses Land sehr wichtig. Meerestiere werden nicht mehr nur als nie enden wollende Nahrungsquelle betrachtet, sondern als einen Teil der Natur, der gehegt, gepflegt und vor allem geschützt werden muss. Bei den jüngeren Generationen ist dieser Gesinnungswechsel bereits teilweise vollzogen.

Besuch der Silliman Universität in Dumaguete

Die Silliman Universität wurde 1901 von den Amerikanern gegründet und gilt damit als älteste US Universität Asiens. Der Universitätsname stammt von Dr. Horace Brinsmade Silliman, der die finanziellen Mittel für die Presbyter Kirche spendete.

Etwa 500 Mitarbeiter kümmern sich um 6000 Studenten, die eingeschrieben sind. Das JBL Team besuchte den meeresbiologischen Zweig der Universität und lies sich sowohl die aktuellen Projekte, als auch die Forschungseinrichtungen erklären. Bernd Schmölzing entdeckte beim Rundgang die deutsche Flagge: Nur war sie falsch herum aufgehängt. Zum Entsetzen des Personals nahm er sie kurzerhand von der Wand und korrigierte den Fehler.

Obwohl die meeresbiologische Fakultät als die Führende der Philippinen gilt, war das JBL Team sehr enttäuscht. In großen Betonbecken, die mehr einem verwahrlosten Teich ähnelten, wurden Korallengemeinschaften „gepflegt“. In Miniaquarien fristeten Anemonenfische für Verhaltensstudien ihr Dasein.

Aber der Ansatz des ökologischen Denkens ist für dieses Land sehr wichtig. Meerestiere werden nicht mehr nur als nie enden wollende Nahrungsquelle betrachtet, sondern als einen Teil der Natur, der gehegt, gepflegt und vor allem geschützt werden muss. Bei den jüngeren Generationen ist dieser Gesinnungswechsel bereits teilweise vollzogen.

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PUSH-Nachrichten von JBL

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