JBL Expedition 2016: Im Regenwald Venezuelas Teil 1

In nur wenigen Wochen geht es für 50 Teilnehmer tief in den Regenwald von Venezuela. Ich habe diese Expedition auf einer Vorabreise 2014 geplant, soweit dies überhaupt möglich ist. Das schönste an der Reise ist sicherlich, dass wir in Regionen reisen, in denen kein Tourismus existiert. Das konnte ich z. B. daran erkennen, dass am Fluss wohnende Indios mir keinen Preis für eine Hängematte nennen konnten, die ich gerne kaufen wollte. Erst nach einer einstündigen Diskussion mit der ganzen Familie wurde mir ein Preis genannt, der so niedrig war, dass ich ihn freiwillig verzehnfacht habe.

Venezuela gilt leider nicht als sicheres Land. Unruhen, Korruption und Überfälle gehören zur Tagesordnung. Aber dies gilt vor allem für die Hauptstadt Caracas und andere Städte. Unsere Gruppe wird den Flughafen Caracas nach unserer Ankunft nicht verlassen und innerhalb des Gebäudes zum nationalen Flughafen hinübergehen, von wo aus wir direkt in die Pampa fliegen. Dann noch eine Stunde mit dem Bus zum Orinoco und eine weitere auf dem Orinoco im Gewirr des Flussdeltas mitten hinein in eine wirklich unberührte Natur. Keine Hotels, keine Touristen – nur ein paar Indios und viele interessante Tiere! Und vollkommen sicher!

Mitten im Orinoco-Delta liegt eine kleine Ansammlung von Hütten, auf Stelzen gebaut und ohne Türen oder Fenster. Einfach ein paar Palmenblätter als Dach, ein Moskitonetz (wobei im April nicht viele Moskitos unterwegs waren) und eine Matratze zum Schlafen! Somit ein 5-Sterne Hotel für den Dschungel.

Von dort aus werden wir drei Tage und Nächte lang Zeit haben, aquaristische und terraristische Forschung zu betreiben und das Erlebnis Dschungel zu genießen. Wir fahren z. B. zu einem See, der von den Indios „Piranha-See“ genannt wird. Spannender als der See selbst ist die Zufahrt. Es geht durch einen sehr engen Kanal zwischen sehr dichtem Buschwerk dorthin. Ich habe dort ein bisschen mit dem Fangnetz gekeschert und so viele tolle Fischarten gefangen, dass wir dort wieder hinmüssen. Saugwelse, Panzerwelse, Salmler, Messerfische und Buntbarsche in nur 10 Minuten war kein schlechtes Ergebnis.

Leider war das Wasser nicht sehr klar, genau genommen total trübe, so dass sich Schnorcheln überhaupt nicht lohnen würde. Daher hatte ich meine Indio-Begleiter gefragt, wo es denn sauberes, klares Wasser geben würde. Über eine Stunde sind wir über tausende kleiner und großer Wasserwege gefahren, bis sie sagten: Hier ist klares Wasser! Für mich sah es genauso trübe aus, wie überall. Aber es waren einige Wasserpflanzen zu sehen und die sind immer ein Zeichen für gutes Süßwasser und oft auch viele Fische. Beim Schnorcheln war ich dann auch etwas überrascht, dass man immerhin etwa 1 m weit sehen konnte. Dieser Meter reicht dann sogar aus, Crenicichla-Arten und Salmler zu beobachten. Als ich meinen Begleitern im Boot von den Fischen berichten wollte, sah ich zu meinem Entsetzen, dass sie fröhlich einen Piranha nach dem anderen am Haken hatten. Ich bin nicht sehr ängstlich, aber ich muss zugeben, dass es ein mulmiges Gefühl ist, mitten zwischen vielen Piranhas zu schwimmen und sie nicht zu sehen. Ich bin gespannt, wie es unserer Gruppe dabei ergehen wird!

Wir werden im Dschungel auch die fetten Maden sehen und essen können, die viele aus dem Fernsehen kennen. Ich bin da leider etwas pingelig und fotografiere das Lebendmahl dann lieber. Man muss von unserem Basis-Camp nicht einmal weit wegfahren, um Tiere zu sehen und Forschung zu betreiben: Es sind Kanus vorhanden, mit denen wir direkt von der Hütte aus in den Dschungel fahren können. Zweimal links abbiegen und es ist keine Menschenseele mehr zu sehen. Man sollte sich danach aber zweimal rechts abbiegen merken, sonst wird der Aufenthalt auf dem Orinoco unfreiwillig und drastisch verlängert. Das Messen der Leitfähigkeit direkt aus dem Boot heraus gibt übrigens immer einen schnellen Aufschluss, ob man in einer Region unterwegs ist, die noch vom Meer beeinflusst wird (Brackwasser) oder man in reinem Süßwasser unterwegs ist, wo die Artenzahl drastisch höher ist. Das werden spannende drei Tage!

© 16.02.2016
Heiko Blessin
Heiko Blessin
Dipl.-Biologe

Tauchen, Fotografie, Aquaristik, Haie, Motorrad

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