Die Faszination einer Aquaristik-Reise

Wie die Grüne Hölle zum Grünen Himmel wurde

Vor nicht allzu langer Zeit wurden Menschen, die zum Amazonas reisten und lebend nach Europa zurückkehrten als Helden gefeiert. Damals waren Forschungsprojekte über die Regenwurmpopulationen der Hamburger Verkehrsinseln wesentlich beliebter als ein Projekt in der grünen Hölle Amazoniens (kein Witz!). Heute sind die Hamburger Verkehrsinseln definitiv gefährlicher als der Regenwald am Amazonas und immer mehr Menschen, und nicht nur Hamburger, reisen in die Tropen – wenn auch aus unterschiedlichen Gründen. Uns Aquarienfreunde erkennt man schnell: Wir sehen immer nach unten, blicken in jeden Fluss, in jeden Tümpel und sind entzückt, wenn wir Fische und Wirbellose entdecken. Der normale Tourist blickt immer nach oben und hält Ausschau nach Affen und Papageien. Die finden wir zwar auch ganz nett, aber gegen eine Pfütze mit Fischen darin haben sie keine Chance.

Wenn wir uns nun Flugpreise und Reiseziele ansehen, stehen wir zuerst vor dem Problem der Kosten: Deutschland liegt fischtechnisch gesehen am Arm der Welt. Das dichteste Reiseziel mit tropischen Fischen ist das Rote Meer mit 4 Flugstunden. Wer aber tropische Süßwasserfische finden möchte muss nach Süd/Mittelamerika, Zentralafrika oder Südostasien, von Australien ganz zu schweigen. Hier haben wir nun eine Flugreise mit mindestens 8, eher 12 Stunden Flug plus Umsteigen vor uns – natürlich mit den dazugehörigen Flugpreisen. Und leider bedeutet die Ankunft in einem tropischen Land auch nicht automatisch, dass genau dort schöne oder interessante Fische anzutreffen sind. Die meisten tropischen Flüsse sind schmutzigbraun und die Sichtweite unter Wasser ist deutlich geringer als in einer Toilette. Unser Traum besteht aber eher darin, dass wir in einem „gigantischen“ Aquarium schnorcheln möchten, in dem die Fische um uns herumschwimmen. So beschreiben die meisten Aquarianer ihre Urlaubs-Traumvisionen. Aber genau diese Orte mit kristallklarem Wasser sind auf diesem Erdball, zumindest in den Tropen, eher selten. Die meisten klaren Seen besitzt Österreich, aber bei einem Blick auf die Wassertemperaturen wird alles kleiner, nicht nur das Interesse daran. Machen Sie sich mal den Spaß und fragen Sie im Reisebüro Ihrer Wahl nach, ob der Fluss neben Ihrem gebuchten Hotel in Thailand klares Wasser besitzt. Ich habe es erlebt, dass selbst der Fährmann vor Ort nie darauf geachtet hat, ob „sein“ Fluss klar oder trübe ist! Eine Vorabinformation über Süßgewässer an Ihrem Urlaubsziel ist wie ein Sechser im Lotto.

Traumziele

Es gibt sie, die Traumziele, an denen jeder Aquarianer ohne Drogeneinfluss vollkommen high wird und nur auf energischen Druck seines Partners spät abends das Wasser wieder verlässt, um noch die Reste des Buffets zu erwischen. Oft muss man mit nur einem kurzen Inlandsflug von seinem eigentlichen Reiseziel noch ein Stück weiter in die „unberührte“ Natur weiterfliegen, um sein Paradies zu finden.

Wie gefährlich sind die Naturausflüge? Die häufigste Frage, die mir als Expeditionsleiter immer wieder gestellt wird, ist die nach der Gefährlichkeit der Reisen. Haie, Schlangen und Piranhas stehen eindeutig an erster Stelle der Horrorvisionen. Diese Drei sind schnell abgehandelt: Haie sind eher scheu als aufdringlich, Schlangen beißen natürlich zu, wenn man drauftritt und Piranhas sind neugierig, aber unter Wasser eigentlich nicht bissig, sofern ihnen natürliche Nahrung zur Verfügung steht. Es gibt ein paar passive Schutzmaßnahmen, die jeder Naturfreund berücksichtigen sollte: Laufe nicht mit Flip-Flops durch den Dschungel oder das Gras. Klingt lustig, ist es aber nicht. Expeditionsteilnehmer, die nachts kurz austreten mussten, liefen barfuß oder mit Flip-Flops in Richtung Baum oder Toilette. Auf diesem Weg wurden so einige durchaus kritische Schlangenbisse nur durch ein Wunder vermieden! Lange Gummistiefel sind Pflicht! Nur bitte morgens immer gründlich ausschütteln, da Skorpione (auch im Regenwald) Schuhe gerne als Nano-Terrarium bewohnen. Besonders Großstadtmenschen vergessen in der Natur gerne, dass es sich um Natur und nicht um einen Zoo handelt.

Je mehr Naturerlebnis Sie wünschen, desto mehr Abstriche müssen Sie beim Komfort in Kauf nehmen. Ein klimatisiertes Hotelzimmer mit Whirlpool nimmt Ihnen komplett das Naturerlebnis Regenwald. Eine offene Hütte mit Hängematte und Moskitonetz lässt Sie zwar die erste Nacht nur wenig schlafen, aber Sie gewöhnen sich schnell an die ungewohnten Geräusche und auch das Schlafen in einer Hängematte, sofern man sich schräg hineinlegt, ist dann kein Problem mehr. Dafür bekommen Sie ein Naturerlebnis, dass man in Worten nicht beschreiben kann. Wenn Sie morgens aus Ihrer Hängematte auf den Blas der Süßwasserdelfine im Fluss schauen, die Sonne hinter dem Blätterdach aufgeht und die Papageien beginnen Radau zu machen, werden Sie diese Augenblicke NIE wieder vergessen.

Meine Top-Empfehlungen für schöne Süßwasserziele?

An erster Stelle steht für mich das Pantanal in Brasilien. Kristallklares Wasser, Süßwasserrochen, Saugwelse, Salmler und Buntbarsche sind in dieser Kombination nirgends sonst so zu finden. Dazu gibt es nette Lodges und befahrbare Straßen zu den Klarwasserflüssen bei Bonito oder Nobres.

Für Ostafrikafreunde sind der Tanganjika- und Malawisee beide lohnenswerte und einfach zu erreichende Ziele. Wer vom Boot aus und nicht in Ortsnähe schnorcheln oder tauchen geht muss auch keine Bilharzioseinfektion befürchten. Ansonsten würde ich in Afrika mit Gewässern wegen diverser Krankheitsrisiken eher vorsichtig sein.

In Australien gibt es so viele klare Bäche und Flüsse, dass man sie kaum aufzählen kann. Ein Gespräch mit Einheimischen über Krokodilgefahren macht Sinn, da nicht jeder auf Interaktionen mit Krokodilen steht, auch wenn einer körperlichen Auseinandersetzung fast immer ein Drohen mit offenem Maul vorausgeht. Aber eben nur fast immer.

Südostasien ist nicht so einfach. Es gibt viele klare Bäche, meistens in Gebirgsnähe. Sobald aus dem Bach ein Fluss wird, sinkt die Klarheit gen Null und die Fischvielfalt steigt im Gegenzug an. Fische fangen ist super, Fische unter Wasser sehen dagegen nicht. Seen sind leider selten klar und es ist einfach ein glücklicher Zufall, wenn Sie einen schönen und klaren See entdecken. Die berühmten Seen auf Sulawesi bilden hier eine lohnenswerte Ausnahme.

Sollte Ihr Reisebüro Ihren Wunsch nach klarem Wasser und Schnorcheln mit Piranhas nicht richtig nachvollziehen können, bleibt Ihnen noch die Teilnahme an einer JBL Expedition ( Wyprawy badawcze ). Dort treffen Sie auf eine Gruppe Gleichgesinnter, die Verständnis für Ihre merkwürdigen Sonderwünsche haben und auch noch Wassertests sowie Fotoaquarien permanent am Mann haben. Vielleicht liegen wir dann einmal nebeneinander in einem klaren Fluss und beobachten ein Pärchen Buntbarsche beim Ablaichen, während neben uns Kaimane misstrauisch zusehen und über uns die Brüllaffen in den Bäumen toben. Es gibt kaum etwas Schöneres!

© 16.01.2022
Heiko Blessin
Heiko Blessin
Dipl.-Biologe

Tauchen, Fotografie, Aquaristik, Haie, Motorrad

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