Anzeigegenauigkeit vs. Messgenauigkeit – Unterschiedliche Temperatur-Messergebnisse

Man kennt den Ausspruch „Viele Experten, viele Meinungen“ aus dem täglichen Leben nur zu gut. Beim Messen der Temperatur mit unterschiedlichen Messgeräten und Messmethoden können auch Differenzen auftreten, die Sie erst einmal stutzig werden lassen. Wir sind als Mensch dazu geneigt, einem digitalen Gerät vorerst mehr Vertrauen zu schenken als einem analogen Gerät. Ist das gerechtfertigt? Besonders eine fein skalierte Anzeige verführt uns dazu, noch mehr ein Gefühl von Präzision zu erhalten.

Deshalb ist es wichtig zu erklären, was es mit den Begriffen der Mess- und der Anzeigegenauigkeit auf sich hat und wie sich die für die Aquaristik, Terraristik und den Gartenteich üblichen Messgeräte verhalten.

Die Anzeigegenauigkeit

Die Anzeigegenauigkeit bei analogen Thermometern ist an der aufgemalten Skalierung zu erkennen. Im Hobby ist diese in Abständen von 1 °C üblich. Somit ist die Anzeigegenauigkeit 1 °C. Digitale Thermometer haben in der Regel eine Anzeigegenauigkeit von 0,1 °C in der der gemessene Wert angezeigt wird. Die Anzeigegenauigkeit hat keinen Einfluss auf die Genauigkeit eines Messgeräts, sondern nur in der Art und Weise, wie detailliert der erhaltene Messwert widergegeben werden kann.

Die Messgenauigkeit

Die Messgenauigkeit bezeichnet die Präzision des Thermometers. Es meint die Richtigkeit des Messwerts unter Berücksichtigung der Abweichungen aufgrund der Messmethodik im Vergleich zum echten physikalische Messwert. Kurzum um, wenn der physikalische Messwert bei 25,0 °C liegt, wie viel Abweichung über und unter diesem Wert sind zu tolerieren bzw. darf das Messergebnis davon abweichen.

Beispiele aus der Praxis

Die digitalen Thermometer JBL Aquarium Thermometer DigiScan (Niemals ins Wasser tauchen!) und JBL Aquarium Thermometer DigiScan Alarm (Niemals ins Wasser tauchen!) haben eine Anzeigegenauigkeit von 0,1 °C und eine Messgenauigkeit von +/- 1 °C bei einer Anzeigerange von 0- 40 °C. Hierdurch können in Extremfällen Differenzen bei unterschiedlichen Messgeräten von 2 °C auftreten, da die Abweichung von dem physikalischen Messwert, wir nehmen hierfür 25 °C an, von 24 bis 26 variieren darf. Durch strikte Qualitätskontrollen wird erreicht, dass diese Abweichungen nicht verletzt werden.

Wir stellen an dieser Stelle einen Vergleich mit einem Fieberthermometer an, um Ihnen die Relationen zu verdeutlichen. Fieberthermometer haben eine Anzeigegenauigkeit von ebenfalls 0,1 °C. Messgenauigkeiten und damit verbundene Abweichungen für diesen sensiblen Bereich liegen bei maximal +/- 0,3 °C für digitale Thermometer, was nach einer DIN Norm festgelegt ist. Somit werden Unterschiede von bis zu 0,6 °C als in Ordnung angesehen. Je nach Messmethode sind, bei am Markt erhältlichen Geräten, 0,2- 0,6 °C als Abweichung (+/- 0,1-0,3 °C Messgenauigkeit) üblich. Diese Geräte messen in einem sehr engen Temperaturbereich von 35-42 °C und decken somit nur 7 °C als Anzeigerange ab. Aquaristik- und Terraristik-Thermometer messen zwischen 0- 40 °C (manchmal bis 50 °C) und decken somit den 5,7 bzw. 7,1 fachen Bereich ab. Setzt man dies in ein Verhältnis zur Messgenauigkeit, wäre selbst ein Fieberthermometer nicht bei einer Messgenauigkeit von +/- 1 °C, sondern bei +/- 1,15 °C im Mittelwert (max: +/- 1,74 & min: +/- 0,57 °C). Eine sehr hohe Messgenauigkeit ist nur bei Verfahren möglich, die in einem sehr engen Temperaturbereich messen. Hohe Messgenauigkeiten werden in den genannten großen Temperaturbereichen dennoch erreicht.

Auswirkungen & Erkenntnisse

Es kann aus der Kombination der Messgenauigkeit und der Anzeigegenauigkeit eine Abweichung zum wahren Wert der physikalischen Größe auftreten. Dies betrifft jedes Messgerät und ist für den jeweiligen Anwendungsbereich in einem vertretbaren Rahmen und daher weniger von Bedeutung, da es nicht zu einer anderen Handlungsempfehlung bzw. Bewertung führen würde. Unser Gefühl fordert immer exakt deckungsgleiche Messwerte und in feinsten Skalierungsschritten. Sind wir einmal ehrlich zu uns selbst, bedeuten die Abweichungen keine veränderte Beurteilung und Handlungsempfehlung für unsere Tiere. Bei einem Fieberthermometer oder üblichen Raumthermometern begegnen Ihnen ebenfalls Abweichungen, über die Sie vermutlich bisher nicht gestolpert sind.

Wichtiger hierbei ist die korrekte Durchführung der Messung. Im Aquarium und Teich ist beispielsweise nicht immer eine gleichmäßige Durchmischung vorhanden, sodass in der Nähe des Heizers eine höhere Temperatur als am anderen Ende vorliegen kann. Deshalb sollten Heizer immer an einer gut durchströmten Wasserstelle installiert werden. Im Terrarium treten die Temperaturunterschiede gewollt auf, sodass sich Tiere gezielt in einem Sonnen- und Schattenbereich bewegen können. Beachten Sie daher Ihren Messort genau und wählen diese mit Bedacht. Eine zweite Messung bringt häufig die notwendige Klarheit.

Übersicht der Anzeige- und Messgenauigkeiten

In der folgenden Übersicht haben wir Ihnen alle JBL Produkte mit deren Mess- und Anzeigegenauigkeiten zusammengestellt. Fühlen Sie sich frei, diese mit anderen Herstellern zu vergleichen. Sie werden feststellen, dass Sie keine präzisieren Produkte in diesem Preissegment finden werden.

Anzeigegenauigkeit Messgenauigkeit
JBL PROFLORA pH-Control Touch 0,1 °C +/- 0,4 °C
JBL CoolControl 2,0 °C +/- 1,5 °C
JBL PROTEMP S 100 0,5 °C +/- 1,0 °C
JBL Aquarium Thermometer Slim 1,0 °C +/- 1,5 °C
JBL Aquarium Thermometer Hang-on 1,0 °C +/- 1,5 °C
JBL Aquarium Thermometer DigiScan Alarm (Niemals ins Wasser tauchen!) 0,1 °C +/- 1,0 °C
JBL Aquarium Thermometer DigiScan (Niemals ins Wasser tauchen!) 0,1 °C +/- 1,0 °C
JBL Aquarium Thermometer Digital 2,0 °C +/- 2,0 °C
JBL Aquarium Thermometer Mini 2,0 °C +/- 1,5 °C
JBL Aquarium Thermometer Float 1,0 °C +/- 1,5 °C
JBL Aräometer 1,0 °C +/- 1,5 °C
JBL PROTEMP e300 1,0  °C +/- 0,5 °C

Hintergrundwissen

Abschließend geben wir Ihnen noch einige Fakten zu den von JBL eingesetzten Messmethoden.

Analoge Thermometer sind in der Aquaristik in der Regel Ausdehnungsthermometer, bei denen eine alkoholische Lösung mit Farbstoff über Ausdehnung an einer Glaskapillare steigt. Quecksilber und andere giftige Stoffe kommen hier nicht zum Einsatz, sodass Ihre Fische selbst bei einem Bruch nicht in Gefahr sind. Lediglich die Glassplitter sollten abgesaugt werden. Diese Thermometer sind 100 % wasserdicht und benötigen keinen Strom. Sie sind leicht zu reinigen und zu desinfizieren. Auch für den Anwender gibt es keine Gefahr einer allergischen Reaktion durch Nickel oder andere Metalle.

Digitale Thermometer in der Aquaristik und Terraristik haben entweder einen Messfühler mit Kabel oder einen Kontaktpunkt direkt auf der Unterseite des Anzeigegeräts. Diese messen über einen Fühlerpunkt die Temperatur an der Oberfläche des Fühlers. Bei einigen Geräten wird dieser direkt ins Wasser eingetaucht, bei anderen wird der oberflächliche Kontakt zur Aquarienscheibe genutzt.

Infrarot-Thermometer, die die Temperatur an einer Oberfläche messen, sind in der Terraristik einsetzbar, wo beispielsweise Steine oder der Bodengrund gemessen werden können. In der Aquaristik ist diese Methode unbrauchbar, da die Wasseroberfläche durch Reflexionen zu enormen Abweichungen führt.

© 09.02.2019
Matthias Wiesensee
Matthias Wiesensee
M.Sc. Wirtschaftsinformatik

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Über mich: Seit Teenagerzeiten mit Aquarien in Kontakt. Klassische Fischaquarien, reine Pflanzenaquarien bis hin zum Aquascape. Aber auch ein Gartenteich und Riffaquarien begleiten mich privat im Hobby. Als Wirtschaftsinformatiker, M.Sc. bin ich als Online Marketing Manager bei JBL für die Bereiche Social Media, Webentwicklung und der Kommunikation mit dem Anwender der JBL Produkte zuständig und kenne die JBL Produkte im Detail.

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