In dem Beitrag "Was ist Biotopaquaristik: Wie real sind die Aquarien wirklich? " haben wir Ihnen eine kurze Einleitung zu diesem speziellen Einrichtungsstil der Aquaristik gegeben und die dreiteilige Serie vorgestellt.
Wir beginnen einmal mit dem Sieger der Weltmeisterschaft 2017 ( BADC 2017 ). Ich muss zugeben, dass ich beim ersten Betrachten des Aquarienfotos nicht sicher war, ob es sich um ein Unterwasserfoto der Region oder um ein Aquarium handelt. Unsere JBL Expedition führte uns 2009 genau nach Barcelos ( Expedition Brasilien ) und wir sahen erstmals Millionen Roter Neon in ihrem natürlichen Lebensraum. Die Tiere leben dort unter wirklich lebensfeindlichen Bedingungen: Das Wasser ist extrem sauer mit einem pH-Wert knapp über 4. Sie haben kaum Futter, denn in einem solchen Wasser wollen nicht einmal Mosquitolarven leben.
Das spannende an diesem Weltmeisteraquarium ist eigentlich, dass Stjepan Erdeljic aus Kroatien es geschafft hat, eine solch unwirtliche Gegend in einem absolut beeindruckenden Aquarium wiederzugeben. Vermutlich war er nie dort. Aber er wird viel im Internet recherchiert, evtl. das Buch "Biotope" von Heiko Bleher zu Rate gezogen haben und dann muss er sehr viel Zeit investiert haben, es zu gestalten. Mit etwas JBL Tropol im Wasser wird das Wasser ganz leicht teefarben, wie das Schwarzwasser in der Natur. Mit Hilfe von Catappa-Blättern ( JBL Catappa XL ) wird das herabgefallene Laub nachgebildet. Bitte keine Eichenblätter nehmen, denn in KEINEM tropischen Land der Welt existieren Eichen! Der helle Sandboden ist korrekt gewählt, denn den braunen oder schwarzen Boden, den wir aus optischen Gründen oft wählen, gibt es in der Natur nur in vulkanisch aktiven Regionen wie Galapagos oder Teneriffa, aber nicht im Amazonasbecken oder den afrikanischen Grabenbruchseen. Das Holz hat Stjepan so authentisch angeordnet, als würden Sie wirklich einen Blick unter die Wasseroberfläche werfen. Ich ziehe den Hut vor einem solchen Künstler, dessen Aquarium viele Menschen begeistern wird!