Die TOP Highlights der 18 JBL Expeditionen Teil 3

In den vorherigen Beiträgen Die TOP Highlights der 18 JBL Expeditionen Teil 1 & Die TOP Highlights der 18 JBL Expeditionen Teil 2 habe ich die Expeditionen der Jahre 2015 bis 2019 beschrieben.

Zu den Expeditionen wird mir als Leiter eine Frage am häufigsten gestellt: Was war die schönste Expedition bisher? Und genau diese Frage lässt sich so tatsächlich nicht beantworten. Es kommt auf den Blickwinkel an und wo genau die persönlichen Interessen liegen. Wer Nacktschnecken im Meer liebt, wird auf unserer Philippinen-Expedition 2007 im siebten Himmel gewesen sein. Mehr und schönere Nacktschnecken als in Puerto Galera wird man auf diesem Planeten kaum finden! Wer allerdings Neon und Altum-Skalare einmal in seinem Leben echt und in Farbe in ihrem natürlichen Lebensraum beobachten wollte, kam 2022 in Kolumbien auf seine Kosten. EINE schönste Expedition kann ich da beim besten Willen nicht heraussuchen.

Aber ich kann einmal die Highlights von den letzten sechs Expeditionen, aus meiner ganz persönlichen Sicht, erzählen:

JBL Expedition Kolumbien 2022

Kolumbien bot durch zwei Expeditionen zu den gleichen Orten, nur zu verschiedenen Jahreszeiten, die einmalige Gelegenheit, Lebensräume einmal in der Trockenzeit und einmal am Ende der Regenzeit zu besuchen.

Ich war schon in verschiedensten Gewässern schnorcheln, aber der Rio Atabapo an der Grenze zu Venezuela war absolute Weltspitze! Altum-Skalare, Flaggenbuntbarsche, L-Welse und Piranhas in braunem, aber klarem Schwarzwasser – und das Ganze bei 32,7 °C! Auch wegen des badewannenwarmen Wassers fiel die Entscheidung nach Stunden schwer, das Wasser wieder zu verlassen. Die Beobachtungen an den Fischarten dort waren unersetzlich. Meines Wissens nach gehöre ich zu den ersten, die Altum Skalare in ihren natürlichen Lebensräumen unter Wasser fotografiert haben. Speziell die Erfahrung, in starker Strömung waagerecht in sechs Metern Tiefe an einem Baum hängend, die Altum ruhig in der Strömung stehend, zu filmen, war einfach irre.

Das zweite, ganz besondere Erlebnis hatte ich in einem kleinen Bach beim Indiodorf Santa Rosa. Eine Dose JBL PRONOVO NEON wollte ich für Videoaufnahmen und Fotos nutzen. In einer kleinen Vertiefung des Baches öffnete ich die Dose und es war unglaublich, wie sich die Salmler auf das Futter stürzten. Sie schwammen sogar in die Dose und es war schwer, überhaupt noch etwas von der Dose zu sehen. Dieses Fischgewimmel und das gierige Fressen von wildlebenden Fische, die das Futter noch nie vorher gesehen haben, war eines der eindrucksvollsten Erlebnisse bei Fütterungsversuchen, die ich je erleben durfte!

Das dritte, ganz besondere Erlebnis kam dadurch zustande, weil ich keine Lust hatte, auf der zweiten Expedition noch einmal auf den Berg Mavicure zu klettern. Auch wenn die Aussicht von 170 m über den Fluss Inirida und den umliegenden Dschungel wirklich grandios ist, wollte ich den Vormittag für etwas anderes nutzen: Neben dem Camp gab es einen kleinen Fluss, der in den Hauptfluss mündete. Durch den hohen Wasserstand strömte das trübe Wasser vom Rio Inirida in den kleinen Fluss, aber ich nahm an, dass irgendwann das nachströmende Wasser des kleinen Flusses das Inirida-Wasser zurückdrängen müsste und das Wasser klar werden sollte. Also schnorchelte ich im trüben Wasser flussaufwärts. Die Sichtweite prüfte ich immer wieder mit meinem ausgestreckten Arm. Nach EINER Stunde war das Wasser immer noch trübe. Ich war mir nicht mehr sicher, ob ich überhaupt noch im richtigen Fluss unterwegs war, da der hohe Wasserstand nur noch die Bäume und Buschkronen aus dem Wasser ragen ließ. Noch eine halbe Stunde später kam ich zu zwei großen Felsen, die im Fluss lagen. Und siehe da: Hinter den Felsen wurde das Wasser innerhalb eines Meters kristallklar! Dieser Wechsel war unglaublich. Plötzlich konnte ich die Baumstämme am Boden erkennen, Saugwelse huschten herum, Crenicichla schwammen in Bodennähe. Ich wurde neugierig, wie der Fluss weiterging und kam zu einer starken Verbreiterung, die wie ein See wirkte. Dieses Biotop gehörte zum Schönsten, was ich je im Süßwasser gesehen habe. Der Rand bestand aus überschwemmten Farnen und Moosen. Es sah aus, als ob Aquascaper die ganze Szenerie frisch gescapt hatten. Viele Salmlerarten, Cichla, Crenicichla und Welse schwammen herum. Rotaugen-Moenkhausia-Schwärme mit über 100 Tieren zogen an mir vorbei. Am Ende fand ich kleine Flussvertiefungen in Felsen, in denen dann auch noch schöne Garnelen zu sehen waren. Wow – so ähnlich muss das Aquarianerparadies aussehen!

Mehr Details wie die Forschungsergebnisse, Bilder und Videos findest du auf der Expeditionsseite:

JBL Expedition Südsee 2023

Die Expedition führte uns in das entlegene Tuamotu Archipel in Französisch-Polynesien, etwa eine Flugstunde nordöstlich von Tahiti. Von Fakarava starteten wir mit dem Segelkatamaran Aquatiki III zu verschiedenen Tauchplätzen in den Tuamotus. In Kurzform: Es waren die saubersten, intaktesten und schönsten Riffabschnitte, die ich bisher gesehen habe.

Das erste, ganz besondere Erlebnis hatte ich bei Tetamanu. Es war das erste Mal, dass ich 150 Haie auf einem Foto aufnehmen konnte. Am Ende des Tauchgangs drifteten wir mit der Strömung an dem kleinen Dorf Tetamanu vorbei. Plötzlich, in etwa 20 m Tiefe war vor uns eine Wand aus Haien zu sehen. Um die Tiere nicht auseinanderzutreiben, hielt ich mich an einer abgestorbenen Koralle am Boden fest. Mit der anderen Hand versuchte ich die Kamera in Richtung Grauhaie auszurichten. Das klappte aber nicht, da die Strömung zu stark war. Die Kamera klappte immer wieder in Strömungsrichtung. Ich versuchte den Korallenast in meine Armbeuge zu verlagern, um die zweite Hand frei zu bekommen. Irgendwie klappte es, mit beiden Händen den Fotoapparat auszurichten, die Blende und den Blitz anzupassen, und endlich ein paar Bilder von diesem phänomenalen Anblick zu schießen. Die Haie standen ortstreu vor mir und wunderten sich vermutlich über meine abenteuerlichen Verrenkungen, die ich an diesem Stückchen Koralle anstellte.

Unvergessen ist auch eine weitere Begegnung mit Haien, diesmal mit Schwarzspitzenriffhaien in 50 cm tiefem Wasser. Als wir an Land gingen, sahen wir einen Koch, der von seinem Arbeitsplatz hinter der Hütte Fischreste in das Flachwasser über dem Riff warf. Eine ansehnliche Gruppe von Schwarzspitzenriffhaien hatte sich dort versammelt und stritt sich um die Fischreste. Am nächsten Morgen bereitete ich eine Unterwasserkamera vor und wollte gerne in diesem Flachwasser Fotos der Haie machen, wie über Wasser ihre Rückenflosse und unter Wasser ihr Körper über den Korallen zu sehen war. Auch, wenn ich durch unseren Hai-Workshop mit dem Hai-Spezialisten Dr. Erich Ritter gelernt hatte wie Haie ticken, musste ich auch an seine Bemerkung denken: „Schwarzspitzen sind kleine Arschlöcher“. Ich stieg also „todesmutig“ in das extrem flache Wasser und war gespannt, wie die etwa 20 Haie auf mich reagierten, denn schon beim Hineinsteigen kollidierten sie mit meinen Beinen. Aber das war auch schon die einzige Berührung! Sie mieden den Kontakt und zwickten nicht einmal in meine Füße oder Hände. Selbst Annäherungen von hinten blieben kontaktlos, obwohl Haie sehr wohl wahrnehmen, wo beim Menschen hinten und vorne ist – ohne es zu wissen.

Das dritte Ereignis mit bleibendem Eindruck war ein Tauchgang am Außenriff mit dem Ziel, Weichkorallen zu finden, die dort kaum vorhanden waren. Wir ließen uns ins Wasser fallen und tauchten ab. In etwa 30-40 m Tiefe war dank der unglaublichen Sichtweite der Boden zu erkennen. Aber irgendwie bewegte sich der Boden. Beim Tiefertauchen waberte der schwarze Boden wie eine Strömung und als ich nur noch 20 m entfernt war, erkannte ich die Ursache. Es war gar nicht der Boden! Es war ein Fischschwarm aus Großaugenbarschen, die dicht an dicht über dem Boden schwammen. Die Fische sind eigentlich rot, aber durch die Tiefe wurde das rote Licht absorbiert und erst im Schein eines Blitzlichtes oder einer Lampe kam die rote Farbe wieder zum Vorschein. Als ich auf Höhe des Schwarmes ankam, wollte ich ein Foto von unten machen, denn unterhalb des Schwarmes war noch ein Meter bis zum echten Boden. Als ich durch die Fische hindurchtauchte, sah ich Zackenbarsche, die sich dort aufhielten. Es wurde eines meiner schönsten Fotos, die ich während der beiden Südsee-Expeditionen gemacht habe!

Es gibt noch so viel mehr spannende oder eindrucksvolle Erlebnisse der vergangenen JBL Expeditionen und ich freue mich auf die nächsten, die noch kommen werden. Wenn du auch einmal solche einmaligen Dinge erleben möchtest, melde dich doch einfach für eine JBL Expedition an. Mit ein wenig Glück bist du dann dabei und wir können gemeinsam Natur erleben und etwas für unsere Aquarien und Terrarien lernen.

Mehr Details wie die Forschungsergebnisse, Bilder und Videos findest du auf der Expeditionsseite:

© 29.10.2023

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Heiko Blessin
Heiko Blessin
Dipl.-Biologe

Tauchen, Fotografie, Aquaristik, Haie, Motorrad

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