Wenn wir dieses Liebigsche Minimumgesetz auf die Aquaristik übertragen, wird schnell klar, wie bedeutend eine ausgewogene Düngung für Pflanzenaquarien ist und wie wichtig die Abstimmung der Düngung auf die Beleuchtungsintensität, die Ausgangswerte des verwendeten Wassers, die Biomasse der Pflanzen und damit den täglichen Verbrauch an Nährstoffen ist.
Mehr zu diesem Thema finden Sie in unserer Beitragsserie Düngung ist nicht gleich Düngung Teil 1 und Düngung ist nicht gleich Düngung Teil 2 .
Schauen wir uns deshalb anhand einiger Beispiele an, was die Nährstoffe in den Pflanzenzellen für Funktionen übernehmen.
EISEN (FE)
Außer einer ausreichenden Versorgung mit CO2 sind Eisen und Spurenelemente für Wasserpflanzen lebensnotwendig. Da gut wachsende Wasserpflanzen ständig Eisen und andere Spurenelemente verbrauchen und diese im Wasser auch bei Koppelung an sog. Chelatoren, wie in modernen Düngepräparaten üblich (z. B. JBL PROFLORA Ferropol , JBL PROSCAPE Fe +MICROELEMENTS ), nur über eine begrenzte Zeit haltbar sind, muss durch eine regelmäßige Kontrolle mit dem JBL PROAQUATEST Fe Eisen der Eisengehalt überwacht und ggf. nachgedüngt werden. Für einen guten Pflanzenwuchs ist bereits eine Konzentration von 0,1 – 0,2 mg/l (ppm) ausreichend. Bei sehr pflanzenlastigen Aquarien können auch Werte bis zu 0,5 mg/l (ppm) sinnvoll werden. Auch im Leitungswasser (normalerweise eisenfrei) oder in natürlichen Gewässern sowie im Gartenteich kann der Eisengehalt mit dem JBL PROAQUATEST Fe Eisen geprüft werden.
Handlungsempfehlung
0,1 mg/l : Dosierung von JBL PROFLORA Ferropol oder JBL PROSCAPE Fe +MICROELEMENTS
> 0,5 mg/l : Wasserwechsel und Zugabe von JBL Biotopol
Wie testen?
NITRAT (NO3)
Der Abbau- oder Mineralisierungsprozess aller organischen Substanz (Futter- und Pflanzenreste, Ausscheidungen der Fische) im Aquarium und Teich geschieht über die Stufen Proteine > Ammonium > Nitrit > Nitrat. Bestimmte Bakterien sind für diesen Prozess verantwortlich. Durch Messung der einzelnen Zwischenstufen Ammonium, Nitrit und Nitrat lassen sich Aussagen über das „Funktionieren“ des Systems „Aquarium“ bzw. „Teich“ treffen. Ammonium und Nitrit sollten sich normalerweise nicht über Konzentrationen von 0,2 mg/l (ppm) anreichern, ist dies doch der Fall, kann eine Störung im Bakterienhaushalt vorliegen. Ein kontinuierlich steigender Nitratgehalt vor allem im Aquarium bei gleichzeitig niedrigem bis nicht nachweisbarem Ammonium- und Nitritgehalt zeigt einen gut funktionierenden Bakterienhaushalt, jedoch gleichzeitig auf ein nicht ausreichendes Gleichgewicht im Aquarium hin (z. B. zu viele Fische, zu wenig Pflanzen als Verbraucher, zu geringe Wasserwechsel). In stark bepflanzten Aquarien ohne Fische oder nur mit wenigen kleinen Fischen kann das Gegenteil eintreten: Nitrat wird zum Mangelfaktor und muss für ein optimales Gedeihen der Pflanzen dosiert zugegeben werden. Dies ist vor allem beim sog. Aquascaping, einem auf die Schaffung von Unterwasserlandschaften spezialisierten Trend in der Aquaristik, der Fall. Zu hohe Nitratgehalte fördern unerwünschtes Algenwachstum, wenn außer Nitrat auch noch Phosphat im Wasser zur Verfügung steht. Man sollte daher bestrebt sein, den Nitratgehalt nicht über 30 mg/l (ppm) im Süßwasser steigen zu lassen.
Handlungsempfehlung
10 mg/l : Dosierung von JBL PROSCAPE NPK MACROELEMENTS oder JBL PROSCAPE N MACROELEMENTS
> 30 mg/l : Wasserwechsel und der Einsatz von JBL NitratEx , JBL BioNitratEX oder JBL Clearmec plus
Wie testen?
PHOSPHAT (PO4)
In natürlichen Gewässern kommt Phosphat, ein wichtiger Pflanzennährstoff, nur in sehr geringen Konzentrationen vor. Im Schnitt liegen die Werte bei etwa 0,01 mg/l im Süßwasser. Pflanzen und Algen haben sich an dieses knappe Phosphatangebot angepasst und können deshalb mit geringsten Mengen auskommen. Im Aquarium gelangt Phosphat hauptsächlich durch die Verdauungsvorgänge der Fische und aus Futterresten ins Wasser. Unter ungünstigen Umständen (vor allem in stark besetzten Aquarien) können dabei Phosphatgehalte erreicht werden, die zuweilen um das 100-fache und mehr über den natürlichen Werten liegen. Als unausbleibliche Folge vermehren sich dann unerwünschte Algen geradezu explosionsartig. Durch rechtzeitige Messung des Phosphatgehaltes mit dem JBL PROAQUATEST PO4 Phosphat Sensitive kann diese Gefahr erkannt und durch entsprechende Gegenmaßnahmen abgewendet werden. Dabei ist es wichtig zu wissen, dass Algen in der Lage sind, Phosphat in erheblichen Mengen zu speichern, wodurch sie auch nach Senkung des Phosphatgehaltes im Wasser noch unvermindert weiter wachsen können. Je eher deshalb die Gefahr eines steigenden Phosphatgehaltes erkannt wird, desto besser sind auch die Aussichten, eine sich anbahnende Algenplage schnell abzuwenden. Im Süßwasseraquarium können Werte bis 0,4 mg/l noch akzeptiert werden, besser sind Werte bis 0,1 mg/l. In stark bepflanzten Aquarien ohne Fische oder nur mit wenigen kleinen Fischen kann das Gegenteil eintreten: Phosphat wird zum Mangelfaktor und muss für ein optimales Gedeihen der Pflanzen dosiert zugegeben werden. Dies ist vor allem beim sog. Aquascaping, einem auf die Schaffung von Unterwasserlandschaften spezialisierten Trend in der Aquaristik, der Fall.
Handlungsempfehlung
0,1 mg/l : Dosierung von JBL PROSCAPE NPK MACROELEMENTS oder JBL PROSCAPE P MACROELEMENTS
> 1,5 mg/l : Wasserwechsel, Einsetzen von schnellwachsenden Pflanzen und die Verwendung von JBL PhosEx rapid oder JBL PhosEx ultra
Wie testen?
KOHLENDIOXID (CO2)
Kohlendioxid (CO2) ist der wichtigste Pflanzennährstoff. Im Aquarienwasser stellen sich meist Werte zwischen 2 und 4 mg/l ohne Versorgung mit Kohlendioxid ein. Es empfiehlt sich jedoch ein CO2-Gehalt zwischen 15 und 30 mg/l, wobei sich 20 - 25 mg/l als Optimalwerte herausgestellt haben. Dieser Wert ist für Fische ungefährlich und sorgt gleichzeitig für prächtigen Pflanzenwuchs. Stellen Sie deshalb Ihre CO2-Düngeanlage nach und nach so ein, dass dieser Wert erreicht wird. Wie viel CO2 an Ihrer CO2-Düngeanlage zugegeben werden muss, um diesen Wert zu erreichen, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Neben dem direkten Verbrauch durch die Pflanzen haben auch Wasserbewegung und die Beleuchtungsintensität (mehr Licht lässt Pflanzen schneller wachsen und damit erhöht sich der Bedarf an CO2) einen Einfluss. Deshalb muss die richtige Zugabemenge für jedes Aquarium individuell ermittelt werden. Beachten Sie hierzu auch die Betriebsanleitung Ihrer CO2-Düngeanlage. Pflanzenarme oder pflanzenlose Aquarien, wie sie beispielsweise bei der Haltung von Fischen aus dem Malawisee oder Tanganjikasee bevorzugt werden, benötigen keine zusätzliche CO2 Versorgung.
Handlungsempfehlung
20 mg /l : Reduzieren Sie die Oberflächenbewegung und verwenden eine PROFLORA Bio -, Einweg (u) - oder Mehrweg (m) - CO2 Düngeanlage
> 35 mg/l : Belüften Sie das Aquarium mit Luftpumpen wie der JBL PROAIR a50 oder der JBL PROSILENT a400 und sorgen für eine große Oberflächenbewegung
Wie testen?
MAGNESIUM (MG)
Magnesium bildet zusammen mit Calcium die Gesamthärte. Magnesium ist neben Kalium eines der Makroelemente, welches von Pflanzen für einen gesunden und kräftigen Wuchs benötigt wird. Im Leitungswasser (auch bei Wasser mit hoher Gesamthärte) ist Magnesium für Wasserpflanzen sehr oft in zu geringen Mengen enthalten, so daß es schnell zu Mangelerscheinungen kommt. Die Symptome von Magnesiummangel sind denen eines Eisenmangels ähnlich. Es kommt zu gelblichen Aufhellungen (Chlorosen) zwischen den Blattadern, die deutlich stärker sein können als bei Eisenmangel. Verkrümmungen der Blätter sind ein weiteres Symptom. Diese Erscheinungen beschränken sich nicht nur auf die alten Blätter, sondern treten auch an frisch getriebenen Blättern auf. Trotz einer regelmäßigen (z.B. wöchentlichen) Düngung des Aquarienwassers kann Magnesium in zu geringer Menge zur Verfügung stehen und die Pflanzen können in ihrem Wuchs stagnieren. Wir empfehlen zunächst eine tägliche Messung des Magnesiumgehaltes. So kann der Bedarf der Pflanzen ermittelt und die Dosierung des Düngers entsprechend vorgenommen werden. Danach kann auf eine routinemäßige Messung in größeren Zeitabständen übergegangen werden. Für einen guten Pflanzenwuchs sollte der Wert etwa zwischen 5 und 10 mg/l liegen.
Handlungsempfehlung
5 mg/l : Verwendung von JBL Aquadur oder Zugabe von JBL PROSCAPE Mg MACROELEMENTS
> 10 mg/l : Vermischen Sie Ihr Aquarienwasser schrittweise mit Umkehrosmose- oder entionisiertem Wasser beim nächsten Wasserwechsel
Wie testen?
KARBONATHÄRTE (KH)
Je nach Herkunft und Beschaffenheit des Unter-grundes kann Wasser verschieden hohe Mengen an Erdalkalisalzen enthalten. Ein Großteil dieser Salze wird, aufgrund der Einwirkung von CO2 durch Karbonate repräsentiert. Definitionsgemäß bezeichnet man den Teil an Calcium- und Magnesiumsalzen, der als Karbonat vorliegt, als Karbonathärte. In der Regel ist die Karbonathärte kleiner als die Gesamthärte. In Ausnahmefällen, z.B. viele tropische Gewässer, kann die Karbonathärte höher sein als die Gesamthärte. Die meisten Süßwasserfische und -pflanzen im Aquarium lassen sich bei einer Karbonathärte von etwa 3-15°d erfolgreich pflegen. Für eine optimale CO2-Düngung sollte die Karbonathärte nicht unter 4-5°d liegen.
Handlungsempfehlung
4 °dKH : Dosierung von JBL Aquadur Malawi-Tanganjika
> 8 °dKH : Schrittweise Zugabe von JBL pH-Minus oder schrittweise Vermischung des Aquarienwassers mit Umkehrosmose- oder entionisiertem Wasser
Wie testen?
KALIUM (K)
Kalium ist eines der Makroelemente, welches von Pflanzen im Süßwasser sehr schnell und effektiv innerhalb weniger Stunden aufgenommen und vorübergehend gespeichert wird. Bei wachsenden Pflanzen ist der Bedarf an Kalium höher im Vergleich zu anderen Elementen. Trotz einer regelmäßigen (z.B. wöchentlichen) Düngung des Aquarienwasserskann deshalb Kalium ins Minimum geraten und die Pflanzen können in ihrem Wuchs stagnieren. Im Leitungswasser ist Kalium im Vergleich mit natürlichen Biotopen meist ein Mangelelement, insbesondere im Verhältnis zur Calcium- und Magnesiumkonzentration. Wir empfehlen zunächst eine tägliche Messung des Kaliumgehaltes Ihres Aquarienwassers. So kann der Bedarf der Pflanzen ermittelt und die Dosierung des Düngers entsprechend vorgenommen werden. Danach kann auf routinemäßige Messung in größeren Zeitabständen übergegangen werden. Für einen guten Pflanzenwuchs sollte der Wert etwa zwischen 5 und 10 mg/l liegen, bei Starklichtaquarien ab etwa 1 W/l Beleuchtungsstärke zwischen 10 und 20 mg/l. Höhere Kaliumwerte im Aquarienwasser begünstigen das Wachstum von grünen Fadenalgen.
Handlungsempfehlung
10 mg/l : Dosierung von JBL PROSCAPE K MACROELEMENTS
> 30 mg/l : Wasserwechsel und ggf. schrittweise Vermischung des Aquarienwassers Umkehrosmose- oder entionisiertem Wasser
Wie testen?
SILIKAT (SIO2)
Silizium ist eines der häufigsten Elemente auf der Erde. Bei der Verwitterung von Silikatgesteinen gelangt Silizium in Form von Silikat in Oberflächen- und Grundwasser. Leitungswasser enthält deshalb je nach Beschaffenheit des Untergrundes der betreffenden Region verschieden hohe Gehalte an gelöstem Silikat. Gehalte bis 40 mg/l, selten auch mehr können im Leitungswasser gefunden werden. Silikate sind ungiftig und es sind keine Grenzwerte in der Trinkwasserverordnung festgelegt. Von Bedeutung für die Aquaristik ist Silizium als Nährstoff für Kieselalgen (Diatomeen), einige Wasserpflanzen (z. B. Hornkraut) sowie Kieselschwämme und manche andere wirbellosen Tiere (Invertebraten). Nach der Neueinrichtung von Aquarien stellen braune Beläge durch Kieselalgen die Erstbesiedelung dar. Diese Beläge verschwinden langsam, wenn das Aquarium eingefahren ist und genügend Konkurrenz durch andere Algen und Mikroorganismen entstanden ist. Dabei wird auch der Silikatgehalt im Wasser deutlich reduziert. Oft können jedoch nach Wasserwechsel und dem dadurch neu zugeführten Silikat solche Kieselalgenbeläge wieder auftauchen.
Handlungsempfehlung
0 mg/l : kein Handlungsbedarf
> 2,0 mg/l : Verwendung von JBL SilikatEx
Wie testen?
pH 6 - 7,6
Die möglichst konstante Einhaltung eines geeigneten pH-Wertes ist für das Wohlbefinden der Fische und das Gedeihen der Wasserpflanzen eine wichtige Voraussetzung. Bei der CO2-Düngung spielt der pH-Wert eine wichtige Rolle als Kontrollgröße. Die für Pflanzen optimale und für Fische ungefährliche CO2-Konzentration wird bei einem pH-Wert um 6,8 – 7,2 erreicht, wenn außer CO2 keine anderen pH-Wert beeinflussenden Substanzen im Wasser sind. Die Karbonathärte sollte dabei nicht unter 4 °dH und nicht wesentlich über 18° dH liegen. Durch eine einfache pH-Messung kann also die optimale Einstellung der CO2-Düngung geprüft werden. Auch bei Nichtanwendung einer CO2-Düngung kann eine exakte pH-Messung für spezielle Probleme, wie z. B. Zucht bestimmter Fischarten, erforderlich sein. Auch hier kommt das JBL pH 6,0-7,6 Test zum Einsatz.
Handlungsempfehlung
6,0 : Verwendung von JBL Aquadur oder JBL pH-Plus
> 7,0 : Schrittweise Zugabe von JBL pH-Minus , Torffilterung über JBL Tormec activ oder die Verwendung einer CO2 Anlage ( PROFLORA Bio , Einweg (u) oder Mehrweg (m) )