Heute Morgen wurden wir um 05:38 Uhr von einem lauten Konzert der Flugbeutler und Vögel, die neben der Lodge in Port Douglas ihre Stimmen zum Besten gaben, geweckt. Beeindruckend dies mitzuerleben - Natur pur! Wir konnten sogar eine Mutter mit ihrem Baby beobachten (siehe Foto). Da nun alle früh wach waren, nutzten wir die Zeit am Strand, um Schlammspringer in einem Mangrovenbiotop zu beobachten, das direkt ins Meer mündet.
Nach dem Frühstück fuhren wir um 8:00 Uhr von Port Douglas zwei Stunden in Richtung Lake Eacham / Lake Barrine. Unterwegs stieß Paul zu uns. Er hat ein Zoofachgeschäft in Cairns und kennt sich sehr gut in der Umgebung aus. Er wird das Team die nächsten zwei Tage begleiten und uns interessante Biotope zeigen. Auf dem Weg dorthin besuchten wir einen lokalen Züchter, der in seinem Garten eine offen Meerwasseranlage und ohne nennenswertes Zubehör betreibt. Er erzählte uns einiges über sein Hobby.
Zum Mittagessen hielten wir an einer kleinen Einkaufsmeile. Australische Burger sind echt "sau lecker". Zusätzlich nutzten einige aus der Gruppe die letzte Einkaufsstation vor dem Regenwald. Wer jetzt glaubt, dass sie Obst und gesunde Dinge kauften, irrt. Schokolade, Chips, Cola und sonstige Nervennahrung sollen im Outback das „Überleben“ sichern. Ein Teilnehmer fand noch eine Birne (Obst) im Gepäck und fragte lachend: „Was soll ich jetzt hiermit anfangen?“ Falls unterwegs ein Krieg ausbricht, kann die Gruppe nun jedenfalls nicht verhungern. Es wurde alles in ausreichender Anzahl gekauft, ein Bild für die Götter.
Auf unserer Weiterfahrt machten wir dann an den Emerald Creek Falls Halt. Es ist ein wunderschönes Biotop mit Fließgewässer. Darin fanden wir viele Regenbogenfische, unter anderem Melanotaenia eachamensis, und barschartige Fische. Am Grund und an der Böschung waren zusätzlich viele kleine, aber farblose Garnelen zu sehen. Die Wasserproben vor Ort ergaben, dass der pH Wert nur 7,0 beträgt. Eigentlich komisch, denn das gesamte CO2 müsste durch das Fließgewässer ausgetrieben sein. KH und GH waren mit 2° identisch. Gleiche Untersuchungen und Beobachtungen nahmen wir am Lake Eachem vor. Die Untersuchungen wurden sowohl an Land als auch unter Wasser vorgenommen.
Im Vorbeifahren sahen wir am Lake Barrine, der neben dem Lake Eachem im Crater-Lake-Nationalpark liegt, ein Schild mit dem Hinweis auf Tilapia (afrikanischer Buntbarsch), die als invasive Art dort zu finden sind. Erschreckend, dass wir weltweit durch Unachtsamkeit mit diesem Problem zu kämpfen haben. Dazu können wir nach dem morgigen Tag noch mehr sagen.
Die Gegend ist sehr trocken, die Luftfeuchtigkeit beträgt nur 44 %. Durch Paul erfuhren wir, dass die Biotope mit freilebenden/wilden Kängurus immer kleiner werden, da in den letzten Jahren viele Häuser rund um die Biotope gebaut wurden. Die Kängurus laufen immer häufiger auf die Straßen und werden überfahren.
Am Abend kamen wir am Rand des Nationalparks in den Chambers Wildlife Rainforest Lodges unter. Auf dem Weg zum Abendessen bemerkten wir einen ca. 3 m langen Teppichpython, der auf der Straße lag. Die Gruppe hielt und rettete das Tier vor dem Überfahren. Es war sehr schön gezeichnet und hatte sich ruhig von uns helfen lassen. Bevor es nun wieder ins Bett ging, fuhren wir zu einem Ort, der für unsere Nachtbeobachtung vorbereitet wurde. Das Licht strahlte zum Himmel in die Baumkronen, sodass wir das Treiben der Flugbeutler beobachten konnten.