Im letzten Teil ( Biotopaquaristik Teil 1: Südamerika, ein Nebenfluss des Rio Negro nahe Barcelos ) haben wir uns mit dem Gewinner der Biotopaquaristik-Weltmeisterschaft beschäftigt, der einen Lebensraum in Südamerika in der Nähe von Barcelos nachgebildet hat, wo die Roten Neon für die ganze Welt gefangen und exportiert werden.
Übrigens: Ohne, dass der Bestand des Roten Neon irgendwie gefährdet ist!
Heute sehen wir uns den Zweiten Platz genauer an. Das Buntbarschpärchen mit Jungfischen in der Mitte ist natürlich der erste Blickfang, aber auf den zweiten Blick sieht auch dieses Aquarium wie ein Stück Natur aus. Die Anordnung aller Dekorationsgegenstände ist so natürlich gelungen, dass es mich an Schnorchelgänge in Mexiko und Zentralamerika erinnert. 2012 führte uns eine JBL Expedition nach Mexiko und Costa Rica ( Expedition Mittelamerika & Galapagos ).
Holz, Steine, wenige bis keine Pflanzen und heller Bodengrund bestimmten die Unterwasserlandschaften. Das Aquarium von Lee Nuttall aus England orientiert sich liebevoll und sehr akkurat am Original. Mit einer eigentlich sehr spartanischen Einrichtung schafft es Lee, dennoch die natürliche Schönheit dieser Flüsse einzufangen. Es entsteht der Eindruck, dass die Äste von oben in das Wasser ragen und nicht wie so oft, von unten nach oben. Dies ist ein Kardinalfehler in sehr vielen Aquarien. Natürlich liegt auch viel Holz am Boden. Aber feine Äste sind noch recht frisch und ragen eigentlich immer von oben nach unten in das Wasser. In diesem Ästegewirr finden dann die Lebendgebärenden Schutz, die auch in diesem Aquarium leben. Der pH-Wert solcher Flüsse liegt eigentlich immer über 7 und weist eine mittlere Härte auf. Profis nehmen Osmosewasser und fügen dann etwas Spezialsalz ( JBL Aquadur ) zu, um die Härte einzustellen, die Sie nachbauen wollen. Mit JBL Sansibar RIVER steht ein Bodengrund zur Verfügung, der wasserneutral ist und dem Bodengrund vieler tropischer Flüsse extrem ähnlich sieht. Mit Seemandelbaumblättern ( JBL Catappa XL ) können Sie nicht nur etwas Laub am Boden des Flusses nachahmen, sondern Sie tun Ihrem gesamten Aquarium etwas Gutes: Die Blätter wirken gegen Verpilzungen, Bakterien, Ektoparasiten, Laichverpilzung, Schleimhautschäden und unterstützen die Heilung von Bisswunden (laut Wikipedia).
Leider dürfen Hersteller alle diese nachgewiesenen Wirkungen nicht auf die Verpackungen schreiben, da sie das Produkt sonst sehr aufwändig als Medikament registrieren lassen müssten.
Ein 160 Liter Aquarium mit so wenig Dekomaterial so authentisch zu gestalten ist schon einen Vizeweltmeistertitel würdig!