Diese Frage haben Sie sich selbst sicherlich auch schon häufig gestellt. Bin ich nun satt oder habe ich noch Hunger? Auch Fische nehmen bei großem Angebot sehr viel Futter auf. Häufig werden sie jedoch viel zu wenig gefüttert. Wie aktiv die Nahrungsaufnahme ist, hängt vom Stoffwechsel ab. Anders als der Mensch, sind Fische wechselwarm. Die Umgebungstemperatur bestimmt die Intensität ihres Stoffwechsels. Dieser ist im Sommer deutlich schneller als im Winter. Daher muss die Fütterung der Jahreszeit angepasst werden. Eine ausgewogene Ernährung sorgt nicht nur für ein artgerechtes Wachstum und eine Erhaltung aller Lebensfunktionen der Fische, sondern auch für eine große Widerstandsfähigkeit gegenüber Krankheiten.
Fakten rund um die Fütterung
- Die Häufigkeit der Fütterung richtet sich nach der Jahreszeit. Bei 5-10 °C sollten Sie nur 1-2 x pro Woche füttern, bei 10-15 °C 3-6 x pro Woche und bei über 15 °C 1-4 x pro Tag. Jungfische werden sogar 4-6 x täglich gefüttert.
- Die Menge des Futters entspricht immer der Tagesration, die auf einzelne Fütterungen aufgeteilt wird. Im Winter entspricht diese Menge der Wochenration. Somit geben Sie nicht 4 x die Tagesmenge, sondern jeweils nur ¼ je Fütterung.
- Das Futter sollte stets der Maulform angepasst sein und leicht von den Tieren aufgenommen werden können. Kleinere und Jungfische erhalten somit kleineres Futter als große Fische.
- Die Art und Zusammensetzung des Futters richtet sich nach den Tieren: Störe ernähren sich beispielsweise von Boden bewohnenden Kleinstlebewesen, während sich Koi eher pflanzlich ernähren und Goldfische wiederum alles fressen, was sie bekommen können. Dennoch sind sie auf pflanzliche Nahrung ausgelegt. Daher ist besonders das Protein-Fett-Verhältnis zu beachten.
- Sobald die Fische aktiv sind, können Sie sie füttern. Mythen, die besagen, dass Fische im Winter/Herbst nicht mehr gefüttert werden, sind nicht richtig. Die meisten Fische zeigen bereits bei 5-15 °C eine Aktivität und wollen Nahrung aufnehmen.
- Verwenden Sie im Winter spezielles Winterfutter, was trotz des langsamen Stoffwechsels leicht verdaulich ist.
Trotz jeder Berechnung hat die Faustformel „nur so viel füttern, wie in 5 Minuten aufgefressen wird“ eine Berechtigung. So erkennen Sie, ob nicht doch die aktuell berechnete Menge zu viel ist, und das überschüssige Futter das Wasser unnötig belastet. Als Grundlage sollten Sie die folgende Rechnung verwenden:
Ein mittelgroßer Koi mit 40 cm wiegt in unserem Beispiel ca. 1000 g. Er benötigt täglich somit ca. 20 g Futter (Temperatur zwischen 15-30 °C). Bei einem Besatz von 20 Koi ergibt dies eine Tagesration von 400 g Futter, die in 3 Fütterungen je 133,33 g gereicht werden (morgens, mittags, abends).
Mit dieser Menge ist der Grundbedarf der Tiere gedeckt und erlaubt das gesunde Wachstum ohne zu verfetten. Hierzu empfehlen wir ein Protein-Fett-Verhältnis von 4:1, z. B. beim Hauptfutter .
Wie Sie das Gewicht ermitteln, wenn Sie keine Waage mit entsprechendem Gefäß zur Hand haben, erfahren Sie hier: Wie kann ich das Gewicht meiner Fische berechnen?