Würden Sie Mäuse mit Katzen zusammen in einem Raum (absichtlich) pflegen? Genau diese Problematik stellt sich auch bei Aquarienbewohnern! Es gibt räuberische Fische, die sich über Garnelen und kleine Fischarten als Mitbewohner kurzfristig sehr freuen würden – bis alle verspeist sind. Ebenso gibt es Fische, die vom Temperament so gut zusammen passen, wie ein hyperaktiver Teenager mit einem Greis von der Pflegestation. Daher ist ein Blick auf die Fischvergesellschaftung mehr als sinnvoll, auch wenn sich die meisten Fische grundsätzlich gut verstehen.
Räuber und Beute
Große Fischarten fressen in der Regel kleine Fische. Hier gibt es zwar Ausnahmen, aber Sie sollten genau wissen, dass Ihr groß werdender Buntbarsch wie der Skalar oder als Jungtier so niedlich aussehender Oskar (Astronotus ocellatus) alles in’s Maul passende als Nahrung ansieht.
Mehrgeschossiges Haus
In Ihrem Aquarium haben Sie eine Erdgeschosswohnung, die perfekt für alle bodenbewohnenden Fische geeignet ist. Denen ist es auch ziemlich egal, wer über ihnen wohnt. So können Sie die mittleren Etagen, also den freien Schwimmraum in der Beckenmitte, schön mit einem Fischschwarm besetzen. Bei dem Fischschwarm sollte nur sichergestellt sein, dass er auch genügend freien Schwimmraum zur Verfügung hat. Ein vollkommen zugewachsenes Aquarium wäre ein dauerndes Hindernislaufen für die Freischwimmer. Und die Dachwohnung ist für die reinen Oberflächenbewohner Ihres Aquariums reserviert: Da fühlen sich Beilbauchfische oder kleine Hechtlingsarten pudelwohl. Und denen sind wiederum die Untermieter ziemlich wurscht…
Streit in der WG
Wie bei den Menschen, kommen auch bestimmte Fische miteinander wirklich nicht klar. Die Sumatrabarbe ist z. B. bekannt dafür, dass sie lange Flossen anderer Fische anfrisst. Daher sind Kampffische, langflossige Guppys und Fadenfische absolut ungeeignet, um sich mit ihnen ein Aquarium zu teilen. Mit anderen Fischen verstehen sich aber beide Seiten wiederum bestens!
Wenn die Wohnung zu klein ist
Besonders Buntbarsche (Cichliden) sind sehr territorial. Sie beanspruchen einen gewissen Raum und verteidigen ihn unter Umständen bis auf’s Blut gegen Fische der gleichen Art.
Unterschiedliche Wasseransprüche
Achten Sie bitte auch darauf, dass die Wasseransprüche Ihrer Aquarienbewohner ähnlich sind: Die meisten Fische sind mit einem pH-Wert um den Neutralpunkt 7 herum und mittlerer Wasserhärte zufrieden. Fische wie der Rote Neon mögen aber zum Beispiel weiches und saures Wasser, während hingegen Schneckenbuntbarsche aus dem Tanganjikasee hartes und alkalisches Wasser brauchen. Da berät Sie Ihr Fachverkäufer sicherlich gerne.
Wenn Sie sich gut beraten lassen und etwas Information zu den Fischarten lesen, stellen Sie schnell fest, ob Ihre Fische gut zusammenpassen und Sie die Tiere so pflegen, dass sie sich auch wohl fühlen! Denn das sollte eigentlich immer unser Ziel sein, oder?
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Hier finden Sie einen kleinen Überblick über die verschiedenen Fischarten: Fischarten