Das Aquaterrarium oder Paludarium
Das Aquaterrarium oder Paludarium (lat. Palus = Sumpf) ist im Prinzip Das Regenwaldterrarium kombiniert mit einem Aquarium. In großen Aquaterrarien lassen sich atemberaubende tropische Landschaften mit Wasserfall und Flusslauf oder See verwirklichen.
Für den Wasserteil gelten dann die für Aquarien typischen Pflegemaßnahmen und Erfordernisse an Einrichtung und Technik.
Der Wasserteil des Paludariums
Ein Aquarium im Terrarium
Größere Wasserteile im Terrarium, die mehr sind als nur Trinkschalen, sollten wie ein Aquarium betrachtet werden. Es ist z. B. eine Filterung nötig, damit das Wasser immer sauber, klar und keimarm bleibt. In der JBL Themenwelt AQUARIUM finden Sie alles Wissenswerte zum Thema Aquarium.
Für Wasserschildkröten
Es bieten sich Aquarien mit großer Grundfläche und geringer Höhe an. Die Wassertiefe sollte etwa der 2-fachen Schildkröten-Panzerlänge entsprechen. Genauer wird die richtige Terrariengröße in einem Gutachten über die Mindestanforderungen an die Haltung von Reptilien (1997) beschrieben: Mindestanforderungen für Reptilien gemäß BMEL . Hier wird die Panzerlänge x 5 als Terrarienlänge und das Ergebnis : 2 für die Terrarienbreite genommen. Die sich ergebenden Größen gelten immer für 2 Tiere. Zu dem Wasserteil errechnet sich noch ein dazugehöriger Landteil. Für mehr als 2 Tiere sollten für jedes weitere Exemplar etwa 10 % mehr Grundfläche hinzugegeben werden.
Eine gute Wasserqualität wird erreicht, in dem das Wasser mit einem Innenfilter, z. B. einem JBL CRISTALPROFI i100 greenline , der auch liegend montiert werden kann, gefiltert wird. Frischem Leitungswasser muss ein Wasseraufbereiter zugegeben werden ( JBL Biotopol T ), der alle schädlichen Stoffe aus dem Leitungswasser neutralisiert. Alle zwei Wochen sollte ein Teilwasserwechsel von einem Drittel des Wasservolumens durchgeführt werden. Eine Bepflanzung des Wasserteils gestaltet sich oft als schwierig, da die Wasserschildkröten viele Pflanzen zum Fressen gernhaben.
Der Landteil muss für die Tiere einfach zu erklettern sein und allen Tieren gleichzeitig ausreichend Platz bieten. Ein Landteil kann mit Hilfe von Kork, Holz oder auch Steinen eingerichtet werden. Über dem Landteil sollte in ausreichendem Abstand eine Wärmequelle eingerichtet werden. Das Bodensubstrat des Landteils sollte immer mindestens so tief sein, wie die zweifache Panzerbreite des Weibchens.
Sumpfpflanzen eignen sich sehr schön für die Dekoration, auch wenn sie von Zeit zu Zeit angefressen werden können. Die Wassertemperatur von etwa 25 °C wird durch einen Automatik-Heizstab, z. B. dem JBL PROTEMP S 100 erreicht, der diese Temperatur konstant aufrecht erhält. Als Bodengrund ist JBL Sansibar RIVER oder Quarzkies mittlerer Körnung zu empfehlen.
Freilandhaltung
Da die meisten Wasserschildkröten aus den Subtropen oder Tropen stammen, ist eine Freilandhaltung von den klimatischen Bedingungen vor Ort abhängig. Wenn es draußen zu kalt wird, müssen die Schildkröten in ein Zimmer-Aqua-Terrarium hereingeholt werden. Die Europäische Sumpfschildkröte (Emys orbicularis) wäre zwar winterhart, ist aber geschützt. Nur Tiere aus belegter Nachzucht dürfen in Privathand gepflegt werden.
Paludarien für Frösche, Kröten und Molche
Die unglaublich bunt gefärbten Pfeilgiftfrösche Südamerikas erzeugen bei fast jedem Betrachter den Wunsch, sie in einem schönen Aqua-Terrarium mit einem Stückchen Dschungel pflegen zu wollen.
Ein Terrarium mit einer Grundfläche von 60 x 40 cm ist geeignet. Die Höhe hängt davon ab, wie Sie den Überwasserteil gestalten möchten. Die Pfeilgiftfrösche brauchen nur einen kleinen Wasserteil. Dafür ist eine Laubbedeckung des Bodens sehr wichtig. Ein Teil des Laubes sollte trocken sein! Damit auch das besprühte Laub nicht feucht bleibt und Wasser abläuft, ist ein darunterliegender Bodengrund aus Blähton oder JBL Manado angeraten. Eine Laichhöhle, etwas Holz, z. B. JBL Mangrove zum Klettern und Regenwaldpflanzen bilden die Einrichtung. Für einige Arten ist die Nachbildung eines kleinen Wasserlaufs angebracht. Rotaugenlaubfrösche benötigen einen größeren Wasserteil als Pfeilgiftfrösche. Korallenfingerlaubfrösche und andere Laubfroscharten brauchen stabile und großblättrige Pflanzen. Da die genannten Frösche nur lebende Insekten fressen, müssen die Terrarien hermetisch verschlossen sein. Gleichzeitig ist aber auch eine Belüftung wichtig. Also bitte kein Aquarium oben mit einer Scheibe abdecken und fertig ist das Froschterrarium!
Da Kröten sehr unterschiedliche Größen erreichen und auch aus sehr unterschiedlichen Lebensräumen stammen, gibt es nur wenig allgemein gültige Regeln für ihr Terrarium. Sie benötigen eine größere Grundfläche (80 x 50 cm) als Frösche und eine geringere Höhe, da sie nicht gerne klettern. Eine Ausnahme bildet die Rotbauchunke, die 1/3 Landteil und 2/3 Wasserteil benötigt.
Molche und Salamander im Aquaterrarium
Die beliebtesten Amphibien sind sicherlich Axolotl. Da sie aber das Wasser nie verlassen, benötigen sie kein Aqua-Terrarium, sondern ein reines Aquarium. Natürlich können sie auch in einem entsprechend großen Wasserteil eines Aqua-Terrariums gepflegt werden.
Salamander und Molche sind typische Paludarienbewohner, die einen Landteil von etwa 1/3 und einen Wasserteil mit 2/3 benötigen. Beim feucht gehaltenen Landteil ist es bei der Einrichtung immer sehr wichtig, dass es keine Staunässe gibt. Wasser muss immer nach unten abfließen können. Daher ist eine Unterschicht mit Blähton oder JBL Manado wichtig, auf dem eine Laubschicht eingebracht wird. Steine, Holz, Moose und Farne bilden weitere Einrichtungselemente.
Beleuchtung
Amphibien benötigen keine UV-Strahlung und daher kann die Beleuchtung so gewählt werden, dass sie entweder nur Licht ohne Wärme oder aber auch Licht bei gleichzeitiger Wärmeentwicklung erzeugt. Je nach Ansprüche der Tiere.